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Gestern befand ich mich an der Supermarktkasse, und hinter mir stand eine junge Mutter mit ihrem Kind. Geduldig wartete die Mutter, während ihre Tochter ein fröhliches Kinderlied vor sich hin summte. Plötzlich stieß das Mädchen die Mutter an und sprach mit der süßesten Stimme: „Schau mal, meine Lieblingsgummibärchen. Kann ich sie haben?“ Ohne wirklich hinzusehen, ertönte ein knappes „Nein“. „In Ordnung“, sagte das kleine Mädchen und summte weiter ihr Lied.

Ich war sprachlos. Ich bewunderte die Mutter und fragte mich, ob sie vielleicht eine diplomierte Kinderpsychologin war oder ob sie einfach Glück mit ihrer Tochter hatte. Als Kind hätte ich mich wahrscheinlich theatralisch auf den Boden geworfen und den Laden zusammengeschrien. Aber dieses Kind… es verhielt sich einfach vorbildlich.

Plötzlich überlegte ich, ob es wirklich gut ist, ein Nein so leicht zu akzeptieren. Wenn ich nach meiner ersten Buchidee das Nein akzeptiert hätte, wäre ich nie Schriftsteller geworden. Wenn ich die ersten fünf Ablehnungen beim Annähern an meinen Freund akzeptiert hätte, wären wir jetzt nicht verlobt. Da wurde mir klar: Für mich war ein „N.E.I.N“ öfters Mal ein zusätzlicher Ansporn. Noch Ein Impuls Nötig. Ich lebe nach dem 1% Prinzip. Sobald mein Vorhaben auch nur 1 Prozent Erfolgschance hat, wird es durchgesetzt.

Ist das nicht auch ein Grundbaustein der Resilienz? Ist dies nicht die Grundlage für Erfolg? Ich spürte, dass ich etwas sagen wollte. Aber da ich gerade in Norwegen unterwegs bin und ich die norwegische Sprache nicht mächtig bin, konnte ich mich gerade noch zurückhalten. Und doch musste ich etwas unternehmen. Ich wollte gegen dieses Nein stellvertretend protestieren!

Die Mutter legte ihre Einkäufe auf das Kassenband, bezahlte, nahm das Kind an die Hand und ging weg. Ich blieb einfach mit meinem rebellischen Geist zurück. Ich wollte doch… und sie sollte doch… Ach, dann werde ICH mir eben diese Gummibärchen kaufen. Als Zeichen des Protests!

Euer Rebell, Tom