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Menschen, die mich gut kennen, wissen, dass ich allergisch reagiere auf den Satz: „Da hast du aber wieder Glück gehabt.“ Ich glaube nicht an Glück. Ich glaube nicht an Zufälle. Ich glaube an Anziehung und Fokus.

Trotz meiner Herausforderung mit ADHS bin ich ein Mensch mit großem Fokus. Ich weiß, was ich will, und setze dies auch um. Ich erzähle auch anderen Menschen davon. Und das sogar häufig. 🙂 Wie oft ich über etwas erzähle, ist sogar ein guter Indikator, um zu sehen, ob ich wirklich von der Idee begeistert bin. Diesen „Life Hack“ kann man natürlich nicht auf jeden Menschen projizieren. Mir ist durchaus bewusst, dass ich eher der extrovertierte, begeisterungsfähige Typ bin und nicht jeder so ist oder sein möchte.

Dennoch merke ich, dass mir das oft weiterhilft. Wenn ich anderen Menschen von meinen Vorhaben erzähle, kreiere ich automatisch ein Klangbord mit Feedback, Fragen und Ängsten. Wie oft haben Andere schon versucht, mich zu überzeugen, etwas nicht zu tun? Das kann ich gar nicht mehr zählen. Überzeugend sind die Menschen selten, denn ganz oft bestärkt es mich sogar. Aber es regt auch an, die Dinge noch einmal zu überdenken. Und deshalb bin ich immer dankbar, wenn Menschen sagen: „Um Gottes Willen! WAS hast du vor?!?!“

Wer deutlich kommunizieren kann, was er will, sendet damit Signale aus. Für manche sind das Signale ans Universum, aber ich spreche hier vor allem über Signale an andere Menschen. Menschen mit einem eigenen Netzwerk. Menschen, die meistens helfen wollen und Kontakte sogar gerne herstellen. (Wer anderen geholfen hat, fühlt sich gut.) Und nur so bekam ich plötzlich das Angebot, auf einem Kreuzfahrtschiff mit meinem Programm zu arbeiten. Nur so bekam ich die Möglichkeit, mein erstes Kinderbuch persönlich beim Verlagschef vorzulegen. Nur so bekam ich fast alles, was ich mir in meinem Kopf vorgenommen habe: Vitamin B.

Wer also einen deutlichen Fokus hat, zieht Andere mit ähnlichem oder gleichem Fokus an. Negativ wie positiv. Wenn man seinen positiven Fokus kommuniziert, findet man sehr schnell Gleichgesinnte. Wenn man den negativen Fokus kommuniziert, auch. Und wer sich auf das Negative fokussiert, sieht das Positive kaum noch. Wer sich über eine rote Ampel immer noch aufregt, während er durch drei grüne Ampeln fährt, hat für mich den Sinn des Lebens nicht verstanden.

Ich habe mich vor längerer Zeit entschieden, mich auf den positiven Fokus zu konzentrieren. Und ich bin glücklich, dass mein Umfeld das auch tut. Vielleicht kann ich gestehen, dass ich Glück habe mit meinem Umfeld. Menschen, die mich unterstützen. Menschen, die an mich glauben. Menschen, die auch kritisieren, ohne zu verletzen. Ja, vielleicht kann ich wirklich zufrieden sagen: „Mit meinem Umfeld habe ich Glück.“ Oder habe ich mir das Umfeld selbst zusammengestellt?

Tom